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Im Kräutergarten der Superlative

Foto: Volker Göbel
Jedes Jahr lädt der Heimatverein Schönes Uedesheim seine Mitglieder zu einer Betriebsbesichtigung ein. Das Aluminium-Walzwerk Speira war 2024 das Ziel; dieses Jahr wurde der Landwirtschaftsbetrieb Herrmann-Kräuter besucht. Seit 1946 ist dieser innovative Familienbetrieb im Neusser Süden ansässig, wird heute in 4. Generation geführt und ist ständig gewachsen. 28 verschiedene Kräuter, von Bärlauch bis Zitronenmelisse, werden hier produziert, in Kartonschalen, sog. Flowpacks oder als Bund-Ware abgepackt, danach an Groß- und Einzelhandel oder Gastronomie versendet. Allein 12 eigene LKWs und zahlreiche externe Logistiker sind für Herrmann-Kräuter europaweit unterwegs. Der Anbau erfolgt nicht nur auf 1.300 ha Freilandfläche im Neusser Rheinbogen, sondern auch in Partnerbetrieben u.a. in Italien, Spanien oder Kenia. Die Vereinsmitglieder erhielten bei dem Rundgang einen praxisnahen und unmittelbaren Einblick in die Produktion, die trotz Maschineneinsatz viel Handarbeit benötigt. Gepackt wird je nach Kundenanforderung an den 30 Packlinien auf zwei Etagen, wie Corinna Cantzler, zuständig für die Warenwirtschaft, betonte. Zum Abschluss der Führung gab es noch eine „spezielle Verkostung“. Die Teilnehmer ließen sich aromatische „Microgreens“ auf der Zunge zergehen. Dabei handelt es sich um junge, zarte Pflänzchen mit einer hohen Konzentration an Vitaminen und Mineralstoffen. Im effizienten Indoor-Farming-Verfahren sind sie ganzjährig verfügbar. „Superfood aus Neuss“ nennt Herrmann sein neuestes Produkt. „Kräuter sind die kleinen Helden der Küche“, lautet eine Gourmet-Weisheit. Von der Vielseitigkeit dieser „Helden“ konnten sich die Besucher aus dem benachbarten Uedesheim überzeugen.
Ein Dorf räumt auf – Erfolgreicher R(h)einemachtag Uedesheim
Beim traditionellen R(h)einemachtag in Uedesheim räumten rund 200 fleißige Helfer ihr Dorf auf. Damit auch die Schule dabei sei konnte, war die beliebte Aktion wieder auf zwei Tage aufgeteilt.
Vorgezogen ging es bereits am Freitag mit dem starken Einsatz der gesamten St.-Martinus-Schule los. Ausgestattet mit Handschuhen, Greifzangen und großen Mülltüten (von der AWL gestellt) säuberten die Klassen der Grundschule mit den begleitenden Lehrpersonen und Elternteilen insbesondere die öffentlichen Spielflächen im Ort, sowie die Wege dorthin. Organisiert wurde der R(h)einemachtag des örtlichen Heimatvereins auch in diesem Jahr durch Stefan Crefeld. Eine Aufgabe, die der Stadtverordnete gerne wieder übernahm, da er vor 15 Jahren die Umweltaktion mit der CDU initiierte. Zum Abschluss wurden die gefüllten Müllsäcke und das Sperrgut im Schulhof gestapelt. Der Ratsherr lobte die Kinder als Vorbilder und bedankte sich für die starke Unterstützung durch die Schulleitung. Wichtig sei die klare Botschaft der gemeinsamen Aktion: „Abfall gehört immer in die Tonne, nie auf den Boden – und jeder ist für seinen Müll verantwortlich“. So landeten die Verpackungen der anschließenden Eis-Belohnungen auch mustergültig im Mülleimer.
Am frühen Samstag ging es mit vielen Freiwilligen jedes Alters tatkräftig weiter. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Rotger Kindermann, freute sich Crefeld wieder viele bekannte Gesichter, aber auch einige erstmalige Teilnehmer begrüßen zu können. Die größte Vereinsgruppe stellte erneut die von Lutz Seebert und Frank Reuter angeführte DLRG-Gruppe, die auch eine Wache in Uedesheim am Rhein betreibt. Mit dabei war auch der Uedesheimer Schützenkönig Georg Melchers.

Motiviert schwärmten die gut ausgerüsteten Helfer in kleineren Gruppen aus, um möglichst viele Ortsecken begehen zu können. Besonders standen dabei die öffentlichen Grünanlagen und das Rheinufer im Schwerpunkt. Neben dem achtlos entsorgten Restmüll wurden auch wieder Sperrgut sowie einige Kuriositäten gefunden. Besonders ärgerlich war die Vermüllung des Rheinufers. Offensichtlich hatte das schöne Wetter in den letzten Tagen wieder viele Besucher angelockt, die ihren Abfall oftmals an Ort und Stelle „vergessen“ hatten, wie etwa Einmal-Grills, Verpackungen und massenhaft Scherben sowie ein riesiges Packet mit rohem Hühnerfleisch. Deutlich sichtbar waren auch die zahlreich gebauten Feuerstellen, in denen teilweise noch die Glut dampfte. Dreist wurden hierfür ganze Bäume abgesägt und verfeuert. „Das überschreitet klar Grenzen“, betont Crefeld, der eine regelmäßigere Kontrolle fordert „Verstöße müssen direkt vor Ort geahndet werden, das wird verstanden.“
Gegen Mittag endete der R(h)einemachtag mit einem gemütlichen Beisammensein. Die zufriedenen Teilnehmer hatten wieder zahlreiche Kilometer gesäubert und viele Müllsäcke prall gefüllt, die anschließend durch Benni Arends mit dem Traktor abtransportiert wurden.
Attraktive Busverbindung in Uedesheim!
Ab dem 1. Juni 2025 wird das Einzugsgebiet des NEmo-Shuttles auf Uedesheim ausgeweitet! Sie können bequem in der Nähe Ihrer Wohnung abgeholt und an Ihr Ziel gebracht werden. Falls das Ziel außerhalb des Einzugsgebiet des NEmo-Shuttle liegt, werden Sie an eine günstig gelegene Bus- oder S-Bahnhaltestelle gebracht. Die Kosten sind überschaubar. Sie müssen sich nur einmalig anmelden und Ihre Kontonummer hinterlegen.
Alles Nähere können Sie auf der Website https://www.stadtwerke-neuss.de/nemo-shuttle nachlesen. Dort findet sich auch ein Link zu einer PDF-Datei mit allem was Sie wissen müssen, einschließlich der Kosten.
Die Weihnachtsbaumhülse kann gebaut werden!
Breaking news:
Der Heimatverein hatte an die Sparkasse Neuss einen Antrag auf Förderung der Erstellungskosten für die geplante Weihnachtsbaumhülse gestellt.
Am 7. März 2025 hat die Sparkasse Gewinne aus der Lotterie „Prämiensparen“ an Vereine im Rhein-Kreis Neuss verteilt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Heimatverein Uedesheim mit einer zweckgebundenen Spende in Höhe von € 2000,00 bedacht. Dieser Betrag reicht aus, um endlich die Baumhülse bauen zu können. Nun muss der Bauantrag gestellt werden!
In der Mitte des Bildes steht Herr Uhlenbroich, stellv. Leiter der Filiale Grimlinghausen, nach der Übergabe des Schecks an den Verein.

„Uessem – ganz persönlich“ – eine lokale Talkrunde startet
(RK) Mit einer Einladung zum persönlichen Gespräch will der Schönes Uedesheim – Heimatverein den lokalen zwischenmenschlichen Kontakt fördern. Immer in der letzten Woche eines Quartals wird künftig eine Talkrunde in der Rheinterrasse veranstaltet. Dabei werden Köpfe aus Uedesheim vorgestellt, die sich durch Engagement bzw. Erfolge besonders hervorgetan haben, sei es gesellschaftlich, ehrenamtlich, beruflich, künstlerisch oder politisch. „Wir wollen damit einen bewussten Kontrapunkt setzen zur flüchtigen digitalen Kommunikation auf Plattformen, die zunehmend aus den Fugen gerät“, sagt der Heimatverein-Vorsitzende Rotger Kindermann. Es gehe darum, dass sich lokale Zeitgenossinnen und -genossen sehr persönlich und authentisch präsentieren und sich ein lebendiger Dialog entwickelt. Die Gäste sollen auch erfahren, wo der oder die Eingeladene gerne Urlaub macht, welche Hobbies ausgeübt werden, oder welches Leibgericht auf den Teller kommt.
Die Talk-Serie beginnt am 26. März um 19:00 Uhr mit der stellv. Landrätin Katharina Reinhold, die sich anschickt, im Herbst einen politischen Karrieresprung zu machen. Die Uedesheimer Rechtsanwältin kandidiert als Nachfolgerin von Hans-Jürgen Petrauschke, der seit 2009 hauptamtlicher Landrat des Rhein-Kreises Neuss ist, mit über 450.000 Einwohnern bevölkerungsmäßig der zehntgrößte Kreis in Deutschland. Wie Reinhold den beginnenden Strukturwandel im Kreis vorantreiben will, dürfte viele interessieren.
Am 24. Juni folgt Prof. Hans-Willi Schroiff, der auf eine ungewöhnlich vielseitige berufliche Vita blicken kann. Manager bei Henkel, Marktforscher, Fachbuchautor, Wissenschaftler an der RWTH Aachen, Unternehmensberater und ……. Musiker! Seit einigen Jahren kennen wir ihn auch als Bandleader von „Mind The Gap“, eine fünfköpfige Jazz & Blues-Band, die die regionale Musikszene aufmischt. Ein Uedesheimer, der viel zu erzählen hat.
Als Dritter im Bunde wird am 30. September Prof. Jürgen Brautmeier in die Rheinterrasse kommen. Der ehemalige Direktor der Landesanstalt für Medien in NRW (2010 – 2016) ist heute einer von 16 Sachverständigen in der KEF, der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Wer möchte nicht wissen, warum unsere Rundfunkgebühren so hoch sind? Oder was das „Lex Brautmeier“ bedeutet? Unser Gast ist Vorstand im Neusser „Forum Archiv & Geschichte“, er hat als Historiker wesentliche Beiträge zur Heimatkunde verfasst. Das letzte Quartal bleibt „talkfrei“, weiter geht es Ende März 2026.
Hierzu ein Pressebericht:
https://www.pressreader.com/germany/neuss-grevenbroicher-zeitung-neuss/20250221/282119232272610
Neuss, den 30. 1. 2025
Fahrwassertonne am Deichtor
Der Verein hat vom Wasser- und Schifffahrtsamt eine ausrangierte Fahrwassertonne geschenkt bekommen und wird sie rechts neben dem Deichtor fest aufstellen. Natürlich handelt es sich um eine grüne Tonne, wie sich das für eine stromaufwärts gesehenen rechten (Steuerbord-) Seite gehört!

Pressemeldung dazu:
(RK) Der Heimatverein Schönes Uedesheim konnte erneut einen Beitrag zur Verschönerung des Ortes leisten. Jetzt schmückt eine grün-weiß-lackierte Fahrwassertonne die Deichdurchfahrt neben der Rheinterrasse. Dominik Rottmann, der stellv. Vorsitzende des Vereins und von Beruf selber Fährmann, konnte sie vor der Verschrottung aus einem Depot retten und ließ sie in Uedesheim aufstellen. Rottmann weist ausdrücklich darauf hin: „Grüne Tonnen begrenzen eine Fahrrinne am linken Ufer in Flussrichtung, also auf der Uedesheimer Rheinseite!“ Der Heimatverein hofft, dass der neue optische Blickfang, der der Schifffahrt ein sicheres Navigieren ermöglicht, positiv aufgenommen wird.
Großer Zuspruch zur Aktion des Heimatvereins:
Viele kamen zum Baum-Glühen
(RK) Solch ein Gedränge war selten auf dem Uedesheimer Dorfplatz. Für viele Familien mit Kindern war es am Samstag, den 30. November wieder soweit: Vor dem Brunnen wurde ein frisch geschlagener Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Kinder der örtlichen Grundschule dekorierten ihn mit selbst gebastelten Engeln und anderen Schmuckfiguren, ein Team der Freiwilligen Feuerwehr half tatkräftig dabei. Die Vorstandsmitglieder des „Heimatvereins Schönes Uedesheim“ und freiwillige Helfer servierten Glühwein und Kakao, grillten Würstchen und boten den neuen „Uessemer Kalender“ zum Verkauf. Für neun Euro konnten sich viele ein Stück Heimat in Küche oder Wohnzimmer hängen. Bis zum 6. Januar werden auch wieder die leuchtenden Sterne den Dorfplatz in eine weihnachtliche Stimmung hüllen. Ein besonderer Dank gilt den Helfern, insbesondere Magda Holzberg, Volker Goebel, Joachim Lederer und Bernhard Schlosser. So ging die ganze „Baum-Glüh-Aktion“ in zwei Stunden reibungslos über die Bühne.
Großes Interesse beim Vortragsabend in der Ev. Friedenskirche am 28.11.24
Detaillierte Schilderung eines tragischen Unglücks
(RK) Eine Fülle von Gerichtsakten, Zeitungsberichten und anderen Dokumenten hat Paul-Heinz Kramp sorgfältig durchgelesen, bevor er seinen aktuellen Beitrag im Jahrbuch der Rhein-Kreises Neuss verfasst hat. Diesmal ging es um das tragische Schiffsunglück, bei dem am 26. Juni 1970 bei Flusskilometer 740 das Motorboot „Wildente“ von dem Schubschiff „Etna“ gerammt wurde und innerhalb weniger Sekunden in den nächtlichen Fluten versank. Auf Einladung des „Heimatvereins Schönes Uedesheim“ schilderte Kramp, der 22 Jahre Mitglied des Vorstandes war, die näheren Umstände, auf die er bei seinen Recherchen für den Jahrbuch-Artikel gestoßen war. 23 Personen hatten sich damals auf dem knapp 12 Meter langen Schiff zu einer privaten Ausflugsfahrt verabredet, 15 konnten gerettet werden, acht Männer, darunter fünf Polizisten, ertranken. Auch in den schleppenden Verlauf des nachfolgenden Gerichtsprozesses erhielten die zahlreich im Pfarrheim der Ev. Friedenskirche erschienen Teilnehmer Einblick. Welche möglichen Navigationsfehler oder anderen Irrtümer vermutlich zu der Kollision nahe der Neusser Hafeneinfahrt geführt haben, beleuchtete fachmännisch der stellv. Vereinsvorsitzende Dominik Rottmann, der selbst von Beruf Fährmann ist (Autofähre Düsseldorf-Kaiserswerth). Als Ursula Kramp Originalzitate aus dem Jahrbuch vorlas, weckte sie bei einigen Zuhörern Erinnerungen an diesen verhängnisvollen Untergang. Auf einer Bronzetafel an der Neusser Polizeiwache wird heute der Verstorbenen gedacht.


Das Jahrbuch 2025 des Rhein-Kreises Neuss kostet 12 Euro und ist im Handel oder beim Kreisheimatbund (www.kreisheimatbund-neuss.de) erhältlich.
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