Klaus Karl Kaster rief und über 30 Uedesheimer und andere Interessierte aus Neuss kamen. Der Verschönerungsverein Uedesheim (VV-Ue) war zur Besichtigung des Epanchoir eingeladen, die einmalige Wasserkreuzung am Nordkanal, die Napoleons Ingenieure vor über 200 Jahren konstruierten und erbauen ließen. Lebendig und kurzweilig schilderte Kaster, der 2. Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des historischen Nordkanals, die Entstehung des Bauwerks. Das Epanchoir regulierte den Wasserfluss zwischen Obererft und Kanal, was sowohl für die Schiffe als auch für die Mühlen im Bereich des Obertors notwendig war. Auf dem Kanal ist jedoch nie ein Schiff gefahren, denn der Bau blieb unvollendet. Schon damals gab es gewaltige Fehlinvestitionen. Nachdem das Epanchoir nahezu vergessen war, wurde es in einer dreijährigen Bauzeit bis 2017 wieder freigelegt, rekonstruiert und um einen Info-Pavillon ergänzt. Dies war ein Gemeinschaftsprojekt des Fördervereins, der Stadtverwaltung und vieler Unterstützer aus Neuss und es wurde vor allem von Klaus Karl Kaster vehement vorangetrieben.

 

Der Vorsitzende des VV-Ue Rotger Kindermann dankte ihm für sein Engagement und für die interessante Lehrstunde über ein einzigartiges Baudenkmal. Vom Neusser Grand Canal du Nord lenkte er den Blick nach Frankreich, wo es ein über 6000 Kilometer langes Kanalnetz gibt, das man auch (ohne Bootsführerschein) als Freizeitkapitän befahren kann. „Es gibt kaum eine romantischere Art, Urlaub zu machen“, meinte Kindermann. So lieferten die Franzosen als die einst größten Kanalbauer Europas genügend Gesprächsstoff für den anschließenden „Kaffeeklatsch“, zu dem sich die Teilnehmer im Café des Alexius-Krankenhauses trafen.